Die Haltung von Kornnattern (Pantherophis guttatus) ist relativ unkompliziert, was sie zu einer beliebten Wahl für Anfänger in der Terraristik macht. Dennoch gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um sicherzustellen, dass die Schlange gesund und zufrieden bleibt.
Für eine ausgewachsene Kornnatter (120–150 cm) sollte das Terrarium mindestens 120 cm lang, 60 cm tief und 60 cm hoch sein. Für Jungtiere kann ein kleineres Terrarium genutzt werden, etwa 80 x 40 x 40 cm.
Glas, Kunststoff oder Holz mit Glastüren sind übliche Materialien für Terrarien. Wichtig ist, dass das Terrarium gut belüftet ist und gleichzeitig die Wärme und Feuchtigkeit halten kann.
Mindestens zwei Verstecke sollten vorhanden sein, eines im warmen und eines im kühleren Bereich des Terrariums. Verstecke können aus Rindenstücken, Höhlen oder speziellen Reptilienhäuschen bestehen.
Kornnattern sind semi-arboreal und klettern gerne. Kletteräste und stabile Kunst- oder echte Pflanzen bieten zusätzliche Struktur.
Geeignete Substrate sind z.B. Terrarienerde, Kokoshumus oder eine Mischung aus Buchenhack und Laub. Das Substrat sollte Feuchtigkeit gut halten, aber nicht zu nass sein.
Eine ausreichend große Schale mit frischem Wasser sollte immer bereitstehen. Die Schlange nutzt diese sowohl zum Trinken als auch zum Baden.
Tagsüber sollte die Temperatur im warmen Bereich des Terrariums bei etwa 28–30°C liegen.
Der kühlere Teil des Terrariums sollte etwa 22–24°C betragen.
In der Nacht kann die Temperatur auf 18–22°C sinken.
Ein Heatpanel an der Decke in einem Teil des Terrariums sorgt für die nötige Wärme. Eine Lampe, die speziell für Reptilien entwickelt wurde, kann ebenfalls genutzt werden.
Kornnattern benötigen nicht zwingend UV-Licht. Dennoch kann UV-B-Strahlung in geringen Mengen nützlich sein, um das Wohlbefinden zu fördern.
Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte zwischen 50–60% liegen. Während der Häutung kann sie leicht erhöht werden, indem das Terrarium leicht besprüht wird oder ein feuchtes Versteck angeboten wird.
Ein Hygrometer hilft, die Luftfeuchtigkeit zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.
Kornnattern sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von kleinen Nagetieren wie Mäusen. Jungtiere sollten alle 5–7 Tage gefüttert werden, während ausgewachsene Schlangen alle 10–14 Tage gefüttert werden können.
Es wird empfohlen, Frostfutter zu verwenden. Das Futter sollte auf Zimmertemperatur erwärmt und in das Terrarium gelegt oder mit einer Futterzange angeboten werden.
Wenn Sie mehr als eine Schlange halten, füttern Sie diese idealerweise in separaten Behältern, um das Risiko zu verringern, dass eine Kornnatter schneller frisst als die andere und es zu Unfällen kommt.
Eine gesunde Kornnatter häutet sich regelmäßig. Während der Häutung sollte die Luftfeuchtigkeit leicht erhöht werden. Die Haut sollte in einem Stück abgehen; bleibt sie in Fetzen hängen, deutet das auf zu niedrige Luftfeuchtigkeit hin.
Regelmäßige Kontrollen auf äußere Parasiten (z.B. Milben) sind wichtig. Achten Sie auf Anzeichen wie häufiges Baden.
Geben Sie der Kornnatter nach der Ankunft in ihrem neuen Zuhause Zeit, sich zu akklimatisieren. Dies kann einige Tage bis Wochen dauern.
Kornnattern sind in der Regel ruhig und lassen sich gut handhaben. Beginnen Sie langsam und vermeiden Sie stressige Situationen. Es ist wichtig, die Schlange nicht direkt nach dem Füttern zu handhaben, da dies zu Stress und möglicherweise zum Erbrechen führen kann.
Waschen Sie sich nach dem Umgang mit der Schlange immer gründlich die Hände, um das Risiko einer Übertragung von Salmonellen zu minimieren.
Die Kornnatter ist eine pflegeleichte und anpassungsfähige Schlange, die bei richtiger Haltung und Pflege ein langlebiger und angenehmer Begleiter sein kann. Mit einem gut eingerichteten Terrarium, der richtigen Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung, einer ausgewogenen Fütterung und regelmäßigen Gesundheitskontrollen wird die Kornnatter in ihrem neuen Zuhause gedeihen.